Taufstein
Im Chorraum finden Sie den aus dem 13. Jh. stammenden romanischen Taufstein, der nach der Renovierung 1832 wieder seinen Platz im Dom fand, und den aus dem 14. Jahrhundert stammenden Levitenstuhl.
Im Chorraum finden Sie den aus dem 13. Jh. stammenden romanischen Taufstein, der nach der Renovierung 1832 wieder seinen Platz im Dom fand, und den aus dem 14. Jahrhundert stammenden Levitenstuhl.
Der Levitenstuhl ist nach Angehörigen einer Priesterfamilie aus dem Alten Testament benannt, den Leviten; er diente als Sitzplatz für die Geistlichen.
Die Rückwand des Stuhles ist durch Bündel von Wandsäulen und Spitzbögen in drei Felder geteilt. Den oberen Abschluss der offenen Vorderseite bilden 3 Spitzgiebel.
An der Vorderseite des Oberbaus ist in der Mitte Christus als Weltenrichter dargestellt, die rechte Hand zum Segen erhoben, in der linken die Bibel haltend. Über ihm schwebt der heilige Geist in Gestalt einer Taube. Rechts neben der Christusfigur ist ein Bischof mit Mitra, Krummstab und Handschuh dargestellt.
Wahrscheinlich handelt es sich um den ersten Bischof von Verden. Links ist die heilige Dorothea abgebildet, erkennbar an dem Korb mit Rosen und Rosenreifen im Haar.
Über den Sitzplätzen befinden sich drei mit Schlussstücken versehene Kreuzgewölbe, an denen symbolische Darstellungen angebracht sind:
das Lamm Gottes mit dem Kreuz in der Mitte, der Pelikan mit Jungem als Bild für die erbarmende Liebe über dem Sitz des Diakons (links), der Phönix, das Symbol der Auferstehung und des Lebens (rechts).
An der inneren Rückwand befinden sich außerdem drei Brustbilder, den Bischof, Diakon und Subdiakon darstellend. Die Seitenwände des Stuhls zeigen durchbrochene Schnitzarbeiten, die das Heilsgeschehen darstellen. Der Weinstock steht für Christus und seine Kirche.
Jede der beiden Wangen zeigt vier Paare von Figuren. Auf der rechten Wange (vom Sitzplatz aus) sind im ersten Bild Adam und Eva, im zweiten Simson und Delila abgebildet. Im dritten Bild sieht man David und Bathseba, im vierten König Ahasveros und Königin Esther.
Auf der linken Seite erblickt man im ersten Bild den unbekehrten Heiden (Teufel) mit dem bekehrten Landmann, als zweites Paar folgt ein Bauersmann mit einem Ritter (Krieger) zur Verteidigung des Glaubens und als drittes ein Ritter des Friedens und ein Gelehrter (Priester). Der Ritter ist der Schutz für Kunst und Wissenschaft, die der Gelehrte darstellt. Als viertes schließlich folgt ein betender Mönch und Christus als Oberhaupt der Kirche.
Die symbolischen Darstellungen bedeuten zusammengefasst: Rechts ist die Zeit der Verheißung, links die Zeit der Erfüllung.